Einweihung der Synagoge „Mischkan Schalom“ in Kiel

26.05.2024

Am 26. Mai 2024 wurde die Synagoge in Kiel feierlich unter dem Namen „Mischkan Schalom“ (Hebräisch für “Heiligtum des Friedens”) feierlich eingeweiht. Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama vertrat die Liberale Rabbinervereinigung bei der feierlichen Zeremonie. In seinem Grußwort bezog er sich auf Psalm 127,1 „Wenn nicht Gott selbst das Haus mitbaut, arbeiten vergeblich, die daran bauen!“ und auf König Salomons Frage beim Bau des biblischen Tempels im 1. Buch der Könige 8,27-29: “Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, schon die Himmel und aller Himmel können dich nicht fassen  – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich, ein Menschenkind, gebaut habe? Du, Ewiger, hast uns gesagt: ‘Da sollen meine Namen sein. Du wollest hören das Gebet, das wir an dieser Stätte beten werden.'” Rabbiner Nachama erklärte, „Jedes Haus ist natürlich zu klein für Gott – und doch gibt es immer wieder den Wunsch einen Ort zu schaffen, an dem wir uns Gott nähern können, seinen Namen anrufen, zu IHM beten: Synagogen, Kirchen, Moscheen. Denn Gottes Haus ist diese von IHM geschaffene Erde. Die wollen und sollen wir alle gemeinsam unterhalten: Juden, Christen, Muslime, andere Wege zu Gott. Und wir sollen versuchen friedlich nebeneinander zu leben und durch Gebet Wege zu finden, den göttlichen Frieden, der im Himmel herrscht, hier unten auf unserer Erde abzubilden. Im Sinne dieses allumfassenden Friedens bitten wir in dieser Stunde, dass es gelingen möge die noch verschleppten Geiseln bedingungslos in Freiheit zu bringen. Im Sinne des allumfassenden Friedens bitten wir in dieser Stunde für Frieden in Israel, Frieden mit seinen Nachbarn, ja, in der ganzen Region, aber auch um Frieden im Osten unseres Kontinents. Lass alle Menschen guten Willens Teil haben an Deinen Frieden. Lass uns Wege finden, die Spirale der sich immer weiter erweiternden Gewalt zu verlassen. Und so beklagen wir die Opfer aller Seiten, die in Frieden leben wollen. Es ist gute jüdische Tradition vor der letzten Strophe z.B. des 18-Bitt-Gebetes, in dem eben von Frieden gesprochen wird, drei Schritte zurückzugehen, denn nur wenn man auch seine Position verändert, wenn man Frieden Raum gibt, kann man selbst zum Frieden beitragen: Mögen die, die über die Beendigung des Kämpfens entscheiden, sich dies zur Devise machen. Überall, wo immer Frieden erfleht wird.“